FAQ – Häufig gestellte Fragen

Liebe Leser und Leserinnen, ich freue mich natürlich über eure Post, aber es ist für mich nicht mehr möglich, jede Zuschrift einzeln zu beantworten und auf eure Fragen detailliert einzugehen. Seid nicht traurig, wenn ihr keine Antwort bekommt – es hat nichts mit euch, sondern ausschließlich etwas mit meiner knappen Zeit zu tun. Die am häufigsten gestellten Fragen habe ich deshalb hier für euch beantwortet.

Ein Wort an meine Leser

Ich werde immer wieder gefragt, ob ich denn die ganzen Gästebucheintragungen und Lesermeinungen überhaupt lese. Natürlich! Ihr macht mir eine sehr große Freude damit und ich lese wirklich alles, was ihr mir schreibt, ob es nun Briefe oder E-Mails sind, oder Gästebucheintragungen und Lesermeinungen auf meiner Website.
Eure Begeisterung sowie eure Kritiken helfen mir weiterzuschreiben und manches besser zu machen.

Nur, dass ich mich nicht bei jedem persönlich bedanken kann. Das schaffe ich nicht, dann bliebe keine Zeit mehr zum Recherchieren und neue Bücher zu schreiben. Ich bedanke mich aber hiermit bei allen, die sich hinsetzen und mir schreiben, die mich an ihren Gedanken und Gefühlen so offen teilhaben lassen. Für euch schreibe ich und euer Feedback ist mein schönster Lohn.

Antje Babendererde

Waren Sie selbst an den Orten, von denen Sie erzählen?

Ja, ich reise inzwischen jedes Jahr für ein paar Wochen in die USA – um vor Ort zu recherchieren, wo mein nächstes Buch angesiedelt sein wird. Ich kenne die Schauplätze, auch wenn ich ihnen manchmal andere Namen gebe, um die Menschen zu schützen, die tatsächlich dort leben und die mir ihre Geschichten anvertrauen. In meinem nächsten Roman, der in Thüringen angesiedelt sein wird, habe ich den Schauplatz, ein kleines Dorf, erfunden. Aber drumherum stimmt alles.

Gibt es die Menschen über die Sie schreiben und sind die Geschichten, die sie erzählen, tatsächlich passiert?

Viele Ereignisse, die in meinen Büchern vorkommen, sind tatsächlich passiert. Die Geschichten an sich entspringen meiner Fantasie. Auch die meisten Figuren sind erdacht – obgleich dieser und jener in meinen Romanen das Aussehen oder die Eigenschaften von jemandem haben kann, den es tatsächlich gibt. Aber wer das ist, bleibt mein Schriftsteller-Geheimnis.

Die Hintergründe der Romane sind immer reale Probleme, mit denen sich der jeweilige Indianerstamm in der heutigen Zeit herumschlagen muss.

Sind Ihre Charaktere von Anfang an so geplant wie sie im Buch stehen?

Nein. Ich plane sehr wenig, bevor ich zu schreiben beginne. Ich möchte meine Figuren nicht von Anfang an einengen, sondern ihnen die Möglichkeit geben, sich zu entfalten, sich zu entwickeln. Vielleicht auch einmal in eine andere Richtung, als es zu Beginn angedacht war. Im Laufe des Schreibens ändere ich sogar manchmal noch Namen, wenn ich merke, die Figur ist jemand geworden, zu dem der ursprüngliche Name nicht mehr passt.

Gibt es Fortsetzungen von Ihren Büchern?

Nein. Ich schreibe lieber ein neues, spannendes Buch, als eine aufgewärmte Fortsetzung einer alten Geschichte. Seid doch mal ehrlich: Ihr möchtet gerne wissen, wie es mit den beiden Helden weitergeht, ob sie sich „für immer“ kriegen.

Aber im wahren Leben weiß man auch nie, wie es ausgeht. Da kann immer noch etwas Überraschendes kommen. Und so soll es auch mit den Figuren in meinen Geschichten sein: Ich weiß selbst nicht, was noch alles Überraschendes kommt für sie. Am Ende des Buches habe ich ihnen die Freiheit gegeben, selbst zu entscheiden. Nun ist eure Fantasie gefragt.

Warum schreiben Sie über Indianer?

Die Ureinwohner Amerikas haben mich schon in meiner Kindheit fasziniert. Ich wollte wissen, wie sie heute leben, wovon sie träumen, was sie sich wünschen. Da ich im Osten aufgewachsen bin, konnte ich nicht nach Amerika reisen und auch meine Informationsquellen waren dünn gesät. Trotzdem habe ich schon als Jugendliche Indianergeschichten geschrieben.

Dann kam die Wende, ich konnte endlich in die USA reisen und mit eigenen Augen sehen, wie die Indianer leben, konnte mit ihnen reden, ihre Geschichten hören und mit ihnen gemeinsam den Alltag erleben.

Bisher wurde immer, wenn ich mich an meinen Computer gesetzt habe, ein neuer Indianerroman daraus. Mich fasziniert das Leben der Indianer abseits der Städte, wie sie versuchen, sich in dieser – ihnen leider oft nicht freundlich gesinnten – Welt zu behaupten und ihren ganz eigenen Weg zu finden.

Doch mein nächster Jugendroman, der voraussichtlich im Sommer 2013 erscheinen wird, ist in Thüringen angesiedelt – meiner Heimat. Nach so vielen Indianerbüchern hatte ich das Bedürfnis, mit einer Geschichte hierher zurückzukehren. Ich bin gespannt, ob es mir gelingen wird, meine Leser mit der Wildnis des Thüringer Waldes in den Bann zu ziehen.

Wollten Sie immer Schriftstellerin werden?

Ich habe zwar schon mit 10 Jahren Geschichten geschrieben und Gedichte, aber der Berufswunsch „Schriftstellerin“ ist mir damals noch nicht in den Sinn gekommen. Ich habe Töpferin gelernt, aber das Schreiben blieb meine Lieblingsbeschäftigung.

Als ich anfing zu schreiben, war mein größter Wunsch ein gedrucktes Buch. Als das dann nach einigen Jahren endlich in meinen Händen lag, wünschte ich mir ein weiteres Buch, einen besseren Verlag für das nächste Buch. Als diese beiden Wünsche in Erfüllung gegangen waren, begann ich zu hoffen, eines Tages von meiner Arbeit leben zu können. Es war ein langer Weg, aber ich habe es geschafft.
Nachdem ich drei eigene Bücher im Regal stehen hatte, dachte ich: Jetzt bist du wirklich Autorin.

Ich bin froh, dass mich das Schreiben nicht losgelassen hat. Für mich ist es der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann.

Was ist das Beste und was das Schlechteste an Ihrem Beruf?

Es gibt unglaublich viel Schönes an diesem Beruf. Ich kann zu Hause arbeiten und mir meine Zeit einteilen. Ich kann Figuren erschaffen und ihre Welten gestalten, kann ihre Abenteuer, ihre Freude, ihren Frust, ihre Trauer miterleben. Bei den Recherchen zu meinen Romanen lerne ich viele interessante Menschen kennen, stoße auf Entgegenkommen und Ablehnung. Und ich beschäftige mich mit Dingen, Lebensbereichen und Denkweisen, von denen ich nicht vermutet hätte, dass sie einmal interessant für mich sein könnten. Schreiben ist immer auch eine Art Universität für mich. Der fertige Roman meine Bachelor – Arbeit. Eure Rezensionen und Leserzuschriften sind die Benotung.

Die weniger angenehmen Seiten sind, dass ich manchmal unter Zeitdruck gerate und dann das „wirkliche“ Leben auf der Strecke bleibt, ich einfach zu viel am Computer sitze.
Es bedrückt mich außerdem, dass ich die vielen tollen Leserzuschriften und Fragen nicht mehr beantworten kann, einfach, weil ich dann gar keine Zeit mehr zum Schreiben hätte.

Geben Sie Schreibtipps?

Tut mir leid, aber das schaffe ich einfach nicht. Aber hier doch zwei Tipps von mir: Schreiben, schreiben und nochmals schreiben. Und: Viel Lesen.
Mein Arena-Kollege Andreas Eschbach hat eine ganz tolle Website, auf der er auch Schreibtipps gibt: www.andreaseschbach.de

Und auch Kollegin Sylvia Englert gibt tolle Schreibtipps: www.katja-brandis.de

Auf beiden Seiten könnt ihr mit Sicherheit viele gute Ratschläge finden.

Und es gibt ein paar sehr gute Bücher über das Schreiben.
Hier ein paar Empfehlungen von mir:

und zuletzt, sehr amüsant: Das Leben und das Schreiben von Stephen King
Das dürfte den Schreibbesessenen und Schreibentschlossenen unter euch weiterhelfen.

Werden Ihre Bücher verfilmt?

Regisseur und Produzent Tobias Stille und Drehbuchautorin Scarlett Kleint haben sich die Filmrechte am Roman “Libellensommer” gesichert. Um das Projekt realisieren zu können, haben sie die Firma “Libellensommer-Filmproduktion” gegründet. Dem Projekt wurde Drehbuchförderung von der Filmförderungsanstalt FFA gewährt und Scarlett Kleint hat bereits die dritte Drehbuchfassung geschrieben, die sehr schön geworden ist.

Die Presse schreibt dazu: „Scarlett Kleint und Tobias Stille sehen in “Libellensommer” die Möglichkeit, eine außergewöhnliche und emotionale Geschichte auf die Leinwand zu bringen, die wichtige Werte wie Toleranz und den bewussten Umgang mit Natur und Umwelt vermittelt. Eine willkommene Herausforderung wird es werden, die poetische, gefühlvolle Sprache von Antje Babendererde in Bildern umzusetzen. Um das zu gewährleisten soll es eine enge Zusammenarbeit mit der Autorin geben.“

Wer Lust hat, seine Meinung zu äußern: Meldet euch bei der Google Group an und diskutiert mit. Diese Gruppe verbindet alle Freunde des Projektes Kinofilm “Libellensommer” nach dem Jugendbuch von Antje Babendererde, erschienen im Arena Verlag. Viel Spaß!

Ich muss eine Buchvorstellung machen, können Sie mir Infomaterial senden?

Natürlich freue ich mich, wenn euch eines meiner Bücher so gut gefällt, dass ihr es vor der Klasse vorstellen wollt. Und für mich ist es auch eine schöne Bestätigung meiner Arbeit, wenn ihr über das Indianerthema, oder ein bestimmtes Indianervolk eure Facharbeit in Deutsch schreiben wollt. Aber ich schaffe es nicht, euch Infomaterial zukommen zu lassen. Versucht einfach zu verstehen, dass ich keine Zeit mehr zum Schreiben hätte, wenn ich all euren Wünschen nachkommen würde.

Ich habe viele Fakten in Ordnern gesammelt. Ich müsste also in meinen zahlreichen Unterlagen suchen, das Ganze dann kopieren und verschicken. So leid es mir tut, aber das gibt meine Zeit einfach nicht her.

Meine „Infos“ stecken in meinen Büchern – also lest sie einfach aufmerksam. Und die Links auf meiner Website geben auch viele Infos über Indianer her, bzw. kann man die Links nutzen, um detaillierter zu suchen.

Können Sie Reisetipps geben, Praktikantenstellen und Adressen vermitteln?

Auch hier lautet die Antwort leider: Nein. Die Landschaftsbeschreibungen in meinen Büchern sind meine Reisetipps.

Wer den Indianern helfen will, kann im Internet recherchieren und die für ihn passende Hilfsorganisation, das passende Projekt finden. Es gibt so viele, dass ich nicht alle kennen kann und nicht immer weiß, welche seriös sind. Unter meinen Links findet ihr Webseiten von Indianerunterstützern, die ich empfehlen kann.

Manchmal werde ich nach Adressen für Brieffreundschaften gefragt. Dazu kann ich nur sagen, dass Indianer keine begeisterten Briefeschreiber sind. Von ihrer Tradition her sind sie Geschichtenerzähler, deshalb würdet ihr wenig Freude an einem indianischen Briefpartner haben.

Bitte habt oder haben Sie Verständnis, dass ich auf meinen Recherchereisen niemanden mitnehmen kann. Ich reise allein oder mit meiner amerikanischen Freundin, die mit indianischen Gepflogenheiten vertraut ist.

Woher haben Sie Ihr Tier- und Naturwissen?

Ich war schon als Kind sehr gerne in der Natur und mein Vater hat mir viel über einheimische Tiere und Pflanzen erzählt. Ich bin also ohne Angst vor Spinne, Schlangen, Mäusen und Füchsen aufgewachsen. Wenn ich für meine Bücher recherchiere, sind mir Landschaft, Flora und Fauna sehr wichtig – denn alles gehört zusammen, ist ein großer Kreislauf. Geht es um spezielle Tiere oder Pflanzen, recherchiere ich ausführlicher – befrage Einheimische, Biologen, das Internet oder lese Sachbücher.
Für mein nächstes Buch, das unter anderem von der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland handeln wird, bin ich in die Lausitz gereist, habe mich bei den Lausitzer Wildbiologen über das spezielle Verhalten von europäischen Wölfen in unserer Kulturlandschaft informiert und bin mit ihnen auf Spurensuche gegangen.

Wird es neue Bücher von Ihnen geben?

Anfang des Jahres ist Julischatten, erschienen, ein Jugendroman, der im Pine Ridge Indianerreservat spielt. Der Roman hat mich viel Kraft gekostet und nun brauche ich eine kleine (Indianer) Pause, bevor ich mich an den zweiten Fall für Adam Cameron, meinen indianischen Privatdetektiv setze, der ihn ebenfalls nach Pine Ridge führt.

Im Augenblick schreibe ich an einem Roman, der in meiner Heimat Thüringen angesiedelt ist und in dem kein einziger Indianer vorkommt. Die Wildnis des Thüringer Waldes birgt darin einige aufregende Geheimnisse und natürlich gibt es eine bittersüße Liebesgeschichte. Das Buch wird voraussichtlich im Sommer 2013 im Arena-Verlag erscheinen.

Antje Babendererde